Grass greift an
Sonntag, April 8th, 2012
Wie grass ist dass denn, mag der ein oder andere die letzten Tage gedacht haben? Ein Gedicht für Israel, wer braucht da noch so einen Schund wie Ein Lied für Baku? In den letzten Wochen hatte die bongzeitung verstärkt über verbesserte Rückkehrchancen älterer Arbeitnehmer auf den Arbeitsmarkt berichtet. Beispiellos und eigeninitiativ ist jedoch das jüngste Beispiel aus der Reihe: Alte Säcke, die noch was zu sagen haben. Günter Grass, renitenter und beschäftigungsloser Nobelpreisträger, gilt auf dem Arbeitsmarkt als schwer vermittelbar. Durch seinen öffentlichen Beitrag Ein Gedicht für Israel, mit dem inoffiziellen Titel “Was gesagt werden muss”, hat er unmissverständlich klar gemacht, dass mit ihm noch jede Menge los ist. In Israel ist die etwas klobig geratene Grass’sche Lyrik über ein Atombomben-Szenario, in dem israelische Kriegstreiber den Iran pulverisieren werden, dermaßen angeeckt, dass man dem zornigen Schriftsteller abraten möchte, seine nächsten Ferien dort zu verbringen. Und auch in Deutschland sind die Reaktionen prompt und zahlreich. Der in seiner Selbstherrlichkeit dem Gescholtenen kaum nachstehende “Literatur-Papst” Reich-Ranicki greint und geifert: “Ekelhaft!”, und Nationale Autonome sowie Israel verherrlichende Gruppierungen wie die Antideutschen, finden in Grass endlich eine bedeutende Hassfigur. Außenminister Guido Westerwelle, findet Gedichte irgendwie doof , und in dem speziellen Fall besonders ungeschickt, weil man doch gerade erst diesen schönen U-Boot-Deal mit den Israelis unter Dach und Fach hat. In den USA hat bereits ein gewisser Herr Spielberg aus H. Interesse an den Filmrechten, mit dem Arbeitstitel Der 3.Weltkrieg, angemeldet.